Ulrich Woelk liest im Science and Art Lab der TU Braunschweig.
Ulrich Woelk studierte in den 1980er-Jahren Physik und Philosophie an der Universität Tübingen, promovierte an der TU Berlin über Weiße Zwerge in engen Doppelsternsystemen und entschied sich in den 1990er-Jahren für die Literatur. Seither ist er als freier Autor tätig, wobei sein naturwissenschaftlicher Hintergrund in allen Texten präsent bleibt.
In „Schrödingers Schlafzimmer“ (2007) zieht ein Enkel des Quantenphysikers Erwin Schrödinger in die Nachbarschaft einer Familie und verändert deren Leben mit seiner Zauberwerkstatt. Ulrich Woelk präsentiert in seinem Roman eine literarische Studie über die Gesetze der Naturwissenschaften, die Psychologie und Schrödingers Zimmer, in dem eine Katze zugleich tot und lebendig sein kann.
„Freigang“ ist Ulrich Woelks 1990 erschienener Debütroman, in dem er den jungen Physiker Frank Zweig porträtiert. Es geht um das Hin- und Hergerissen-Sein zwischen Rationalität und Emotionalität, um die Bemühung der Ernüchterung eines naturwissenschaftlich geschulten Menschen, gegenüber seiner eigenen – auch leidenschaftlichen, gefühlsbetonten – Natur. Neben dieser vielschichtigen Darstellung der Hauptfigur gerät immer wieder der universitäre Alltag im Bereich der Naturwissenschaften in den Blick. Die Beschreibungen könnten für manche TU-Alumni ein Abgleich mit den eigenen Erinnerungen sein, für andere eine Perspektive auf eine ihnen unbekannte Zeit eröffnen.
Im Anschluss an die Lesung wird Susann Schwaß, Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik, Abteilung Neuere deutsche Literatur der TU Braunschweig, mit Ulrich Woelk ein Gespräch führen.
Mit dieser Veranstaltung lädt das Science and Art Lab in den neuen Raum im Altgebäude ein und beschließt gleichzeitig das Quantenjahr 2025.
Die Lesung wird vom Science and Art Lab der TU Braunschweig in Kooperation mit der Deutschen Physikalischen Gesellschaft organisiert, mit großzügiger finanzieller Unterstützung der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung.